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BLUMENHAUS PERSÖNLICH
Interview mit Petula Blaser, mechanische Werkstatt
Petula Blaser hatte eine Ausbildung zur eidg. dipl. Kosmetikerin gemacht und während 23 Jahren ein eigenes Geschäft in Burgdorf. Seit 2016 arbeitet sie nun im Blumenhaus und hat sich zur Arbeitsagogin HF ausbilden lassen.
Frage:
Du arbeitest bei uns in der mechanischen Werkstatt. Welches sind deine konkreten Aufgaben?
Antwort: eine Hauptaufgabe besteht darin, unsere Mitarbeitenden in ihren Arbeitsaufträgen in der Organisation und
Gestaltung so zu unterstützen, dass sie ressourcenorientiert und mit einer höchstmöglichen Teilhabe arbeiten können.
Weitere Aufgaben sind:
Die Einführung und Begleitung neuer Mitarbeitenden, Mitarbeitergespräche führen, die vom Kanton erforderten Einstufungen des Individuellen Betreuungs-Bedarfs (IBB) jedes einzelnen Mitarbeitenden vornehmen sowie die organisatorische und ausführungstechnische Abwicklung der Kundenaufträge. Zudem bin ich für die Organisation von Teamanlässen sowie für die Förderung der gegenseitigen Kommunikation in
Bezug auf Befindlichkeiten und Bedürfnisse (monatlicher Austausch) zuständig.
F: Was für Menschen arbeiten in der Werkstatt?
A: In der Geschützten Werkstatt arbeiten Menschen mit kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen im
Alter von 18 Jahren bis zum Pensionsalter.
F: Welche Arbeiten sind die beliebtesten?
A: Das ist immer sehr abhängig von den Mitarbeitenden und ihren Fähigkeiten sowie Vorlieben. Je nach dem arbeitet ein MA am liebsten an einer CNC-Maschine und wechselt nur ungern seinen Arbeitsbereich oder ein anderer MA führt lieber Verpackungsarbeiten aus. Wir haben auch einen Mitarbeitenden, der am liebsten kleine und filigrane Teile bearbeitet.
F: Ist es einfach, in der heutigen Zeit Aufträge zu bekommen?
A: Wir erleben auf dem Arbeitsmarkt dieselben Herausforderungen wie alle anderen Firmen in der
Privatwirtschaft auch. Durch ein gut ausgebautes Netzwerk, langjährige und persönliche
Kundenbeziehungen gelingt es uns immer, genügend Arbeit zu akquirieren.
In der Maschinenindustrie werden heute viele Arbeitsschritte ins Ausland verlagert und/oder die Teile werden aufgrund des hohen Automatisierungsstandards von A-Z fertig bearbeitet. Dadurch ist das Volumen von
Nachbearbeitungen in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Deshalb orientieren wir uns auch auf
Spezialserien, bei denen individuelle Arbeitsprozesse und -verfahren gefordert sind.
F: Welches sind die Herausforderungen in deinem Alltag?
A:Unseren Mitarbeitenden ressourcenorientierte und abwechslungsreiche Arbeiten anzubieten. Den
Arbeitsalltag für unsere Mitarbeitenden so zu gestalten, dass sie mit Freude und hoher Motivation ihre
Aufgaben wahrnehmen können.
Und natürlich erleben wir tagtäglich den Spagat zwischen Lern- und Integrationsfeld in der Individualität mit jedem einzelnen Mitarbeitenden und dem Anspruch unserer Kunden, die an uns erteilten Aufträge termingerecht und in hoher Qualität, mit denselben Erwartungshaltungen, wie sie im ersten Arbeitsmarkt üblich sind, zurückzuerhalten.
2023/Dezember
F: Und was macht am meisten Freude in der Zusammenarbeit mit Menschen mit einer Beeinträchtigung?
A: Die Dynamik und das Abwechslungsreiche in unserem Arbeitsalltag.
Zudem ist es jedes Mal ein Highlight, wenn ich unsere Mitarbeitenden mit möglichst viel Teilhabe und
Teilgabe befähigen kann, ihre Arbeitsaufträge möglichst selbständig auszuführen. Wenn ich beispielsweise zusammen mit einem Mitarbeitenden ein Hilfsmittel gestalten kann, welches ihm ermöglicht, seine Aufgabe optimiert und in der geforderten Qualität zu verrichten.
. und so sieht der Alltag von Petula aus:
Petula Blaser an ihrem Arbeitsplatz
Ware, fertig zur Abholung
Unsere modernen Maschinen
2023/Dezember
2023/Dezember