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Telefonkonferenz

Telefonkonferenz: Teilnehmer aus den USA und der Schweiz. Mit den Schweizern sind Sie nicht per Du, aber die Amerikaner duzen die Schweizer selbstverständlich. Dürfen Sie das dann auch?

Sie dürfen - aber nur temporär. Aus Herrn Berger wird in den USA plötzlich Paul. Und kaum zurück im Flieger, sitzen Sie wieder neben Herrn Berger.

Amerikaner nicht verwirren

Klingt nach verkehrter oder komplizierter Welt, ist aber Realität und wird wie geschildert praktiziert. Dies gilt ebenfalls für die Telefonkonferenz. Es wäre verwirrend für die Beteiligten, speziell für die Amerikaner, wenn Sie gewisse Personen mit Nachnamen ansprechen würden.

Nicht siezen

Wer glaubt, mit der Zwischenvariante «Sie Paul» dem ganzen Wirrwarr entgangen zu sein, täuscht sich. Verzichten Sie auf diese Form: Sie klingt eher abwertend, weil wir so früher die Bediensteten angesprochen haben.

You entspricht nicht unserem du

Die Englische Sprache, im Speziellen die Anrede bringt uns etwas durcheinander. Wichtig zu wissen, dass das Wörtchen «you» im Englischen kein intimes «Du» ist, sondern eine Respekt zeugende Pluralform, die unserem «Ihr» entspricht.

Die Engländer haben ihr Du («thou») abgeschafft, das sehr familiär oder verachtend klang - und je nach Absicht eingesetzt wurde. Die Konsequenz ist, dass sich nun alle siezen – und eben nicht duzen, wie das viele von uns fälschlicherweise glauben. Um genau diesem Konflikt aus dem Weg zu gehen, haben einige Betriebe die allgemeine «Du-Kultur» eingeführt.

Corinne Staub ist Expertin für den Bereich «Auftreten in der modernen Arbeits- und Lebenswelt». Sie ist Inhaberin der Firma ONE in Zürich, arbeitet als Coach und leitet Seminare zu Stil- und Kommunikationsfragen.